Praxis Drs. Buurman MSc   Zahnheilkunde und Kieferorthopädie

Festsitzende Zahnspangen

Während in Europa die Entwicklung der »losen Zahnspangen« im Vordergrund stand, wurde in Amerika an der Entwicklung der festen Zahnspange geforscht. Vor etwa zwanzig bis dreißig Jahren kamen dann erste Apparaturen auch nach Europa.

Spricht man über feste Zahnspangen, so sind Aspekte wie »funktionierende Einheit des Kausystems«, »ästhetische Gesichtsproportionen« und »Langzeitstabilität für gutes Kauen und Beißen« zu berücksichtigen.

Die Bestandteile einer festen Zahnspange sind im wesentlichen die auf jeden einzelnen Zahn aufgeklebten Plättchen (Brackets und Bänder) und umlaufende Drähte (Bögen). Daneben gibt es eine Vielzahl von zusätzlichen Teilchen, die an der festen Zahnspange bei der Zahnbewegung mithelfen. Viele können im Mund versteckt werden, in seltenen Fällen müssen sie jedoch auch aus dem Mund herausschauen (z.B. Außenbogen).

So klein die geklebten Teilchen auch aussehen mögen, Bracket ist nicht gleich Bracket. Die heute zur Verfügung stehende Auswahl an Klebeteilchen ist fast nicht mehr überschaubar. Vom einfachen »Dreirad« bis hin zu tollen »Mercedes« reicht die Auswahl. Brackets unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen (zahnfarben oder Stahl), sondern – und das ist für die viel entscheidender – auch in ihrer Wirkungsweise. So müssen die Klebeflächen genau der Form der Zahnoberfläche entsprechen. Der kleine Schlitz, in den der umlaufende Draht eingesetzt wird, hat eine exakte »Programmierung«. Das heißt durch die Schlitzform erhält der Zahn die Nachricht, wie er sich im Knochen auszurichten hat.

Zur Aufnahme der Brackets wird die Zahnoberfläche angerauht. Dies geschieht in einer sehr dünnen Schicht von nur wenigen tausendstel Millimeter. Die Rauhigkeiten sind eigentlich nur unter einem Spezialmikroskop (Rasterelektronenmikroskop) zu sehen. Am Zahn erscheint die ganze Fläche milchig weiß. Dorthin kann nun mit einem speziellen Kleber das Bracket aufgeklebt werden.

Bänder werden auf den beim Kauen stärker belasteten Backenzähne befestigt. Ein anderes Klebeverfahren (Zementieren mit Glasionomerzement) sorgt für etwas mehr Festigkeit.